Veranstaltungen

Aug
28
So
2022
Paul Celan in Bild und Sprache
Aug 28 um 11:00 – Okt 2 um 17:00

„Es sind noch Lieder zu singen“

Diese Verszeile entnahmen wir Paul Celans Gedicht Fadensonnen. Unser
neues Kunstprojekt möchten wir dem Kulturkreis Torhaus Wellingsbüttel als Fortsetzung zur Hölderlin-Ausstellung des vergangenen Jahres anbieten. Paul Celan verehrte Friedrich Hölderlin sehr, und es ist nicht von ungefähr, dass in heutiger Zeit beide Dichter gern in einem Zusammenhang gesehen werden.

Celans sprachgewaltige Verse und Bilder in seiner Lyrik lassen in Form und Eigenwillen die Nähe zu Hölderlin erkennen. Wenn auch die Gedichte Paul Celans, die verrätselten Verse, die Sperrigkeit, Schroffheit und Zersplitterung, die an die Grenze des Schmerzes reichenden Worte zuweilen schwer zugänglich sind, boten sie den Künstlerinnen und dem Künstler Raum, eigene Wege des Übersetzens von Worten und Wörtern in das Bild zu geben.

Annette Bülow
Margarete Kahn
Ulrich Kahn
Claudia Schrader
Mareile Stancke
Claudia Stapelfeld

zeigen mit Hilfe unterschiedlicher Medien eine eigene Bildsprache, verwandeln die Poesie des Wortes in die Poesie des Bildes.

Öffnungszeiten: Samstags von 14-17 Uhr, sonntags von 11-17 Uhr
Achtung: Aufgrund einer Veranstaltung ist die Ausstellung am Samstag, dem 1. Oktober leider nicht geöffnet!

Mareile Stancke

Claudia Schrader

Ulrich Kahn

Annette Bülow

Margarete Kahn

Claudia Stapelfeld

Sep
11
So
2022
UND DIE SEHNSUCHT SINGT MICH ZUR RUH
Sep 11 um 11:00

Selma Meerbaum-Eisinger – Lebenslieder

Szenische Lesung, Matinee innerhalb der Ausstellung: ES SIND NOCH LIEDER ZU SINGEN – Paul Celan in Bild und Sprache

1939 – Czernowitz in der Bukowina, wo die Sterne heller leuchten als anderswo …
Noch herrschte Frieden in der so lebendigen und vielsprachigen am Pruth gelegenen Metropole des „Brunnenlandes“, wie Paul Celan in seinen Gedichten die Heimat nannte. „Und es war eine Gegend, in der Menschen und Bücher lebten.“

Dort lebte ein junges Mädchen, Selma, das mit 15 Jahren begann, Gedichte zu schreiben. Selma Meerbaum–Eisinger widmete ihre Gedichte, niedergeschrieben in ein mit Blüten verziertes Album, ihrer ersten großen Liebe. Es sind Lieder voller Sehnsucht nach Freiheit, Liebe und dem Leben, überschattet von der Ahnung, dass sich nichts erfüllen wird.
Zu dieser Zeit hing auch der 19 jährige Paul Celan, Selmas Cousin, seinen melancholischen Gedichten und Träumen nach.
Das reiche kulturelle Leben fand 1941 nach der deutschen Besatzung ein jähes Ende. Pauls und Selmas Schicksale waren durch die nun folgende Shoah eng miteinander verwoben. Selma wurde nur 18 Jahre alt.
Ihr Vermächtnis, die „Blütenlese“ wurde gerettet und gelangte auf gefahrvollen Wegen quer durch Europa nach Israel.
Paul gelang mit Hilfe von Freunden die Flucht. Sein schwarzes ledernes Notizbuch mit den frühen Gedichten wurde ebenfalls gerettet.
Dem Abdruck des Gedichts „Todesfuge“ in einer 1968 herausgegebenen Anthologie hat Paul Celan vor allem deshalb zugestimmt, weil er damit Selma Meerbaum-Eisinger ein Denkmal setzen wollte.

 Glück  Selma Meerbaum-Eisinger

Schlafen möcht’ ich,
Der Wind wiegt mich ein,
Und die Sehnsucht singt mich zur Ruh’
Weinen möcht’ ich.
Schon die Blumen allein
Flüstern Tränen mir zu.

Sieh die Blätter:
Sie blinken im Wind
Und gaukeln Träume mir vor.
Ja und später –
Lacht ein Kind,
Und irgendwo hofft ein Tor.

Sehnsucht hab’ ich
Wohl nach dem Glück?
Nach dem Glück.
Fragen möcht’ ich:
Kommt es zurück?
Nie zurück.

Inszenierung: Christa Krohne-Leonhardt
Sprecherin:     Barbara Frye
Sprecher:        Helmut Frye
Musik:             Ewelina Nowicka, Komposition/ Geige
Daniel Kabulski, Akkordeon
Hintergrundprojektionen: Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung

Okt
23
So
2022
Ulrich Rölfing – Schlangen-Ich
Okt 23 um 11:00 – Nov 20 um 17:00

Malereien und Skulpturen

Vernissage: Sonntag, 23. Oktober 2022 | 11.00 Uhr

Im Oktober und November zeigen wir eine Ausstellung des umfangreichen, vielgestaltigen Werkes von Ulrich Rölfing.

Im Zentrum der Ausstellung wird sein neuer, erstmals gezeigte Bildzyklus „Schlangen-Ich“ stehen. Er beschäftigt sich mit dem Prozess der Identitätsfindung

Der Künstler erhielt seine erste Ausbildung als Bildhauer bei Raimondo Puccinelli in Italien. Er studierte Kunstgeschichte und Philosophie an der Ruhruniversität bei Prof. Imdahl sowie Malerei und Plastik in Wien. Seit 1996 lebt und arbeitet Ulrich Rölfing in Hamburg.

Sein Werk umfasst Malereien, Zeichnungen, Plastiken und Objekte.
Wichtige Projekte zeigen  „Die Wahrheit des Augenblicks – Bilder vom Leben und Gehen“, „Vaterland“ oder „Neues Leben – Geflüchtete“.
Es entsteht dabei „ein Feuerwerk der Assoziationen, Bildempfindungen und Sehnsüchte“ (Harald Schiller).

Öffnungszeiten: samstags von 14.00-17.00 Uhr, sonntags von 11.00-17.00 Uhr

Feb
19
So
2023
Inge Feilcke-Volbrecht
Feb 19 um 11:00 – Mrz 26 um 17:00

Inge Feilcke-Volbrecht (1923-2007), Tochter des Malers Ernst Volbrecht, studierte an der Landeskunstschule Hamburg bei Erich Hartmann, Prof. Kaschak und Prof. Wilhelm Grimm.

Zentrales Thema im Werk Inge Feilcke-Volbrechts ist der Mensch, vor allem das Dramatische und Hintergründige.  Dabei strebte Inge Feilcke-Volbrecht eine klare Sprache in Farbe, Form und Komposition an.

Geometrisch-tektonische Kompositionen und Szenen mit hohem Abstraktionsniveau charakterisieren die Bilder der 60er Jahre.

Düstere Kriegsversionen mit aggressiver Dramatik kennzeichnen die Phase der 1970er Jahre.

Ab Mitte der 80er Jahre entstanden in leuchtenden Farben lebensfrohe Situationen, verbunden zugleich mit einer Hinwendung zum Gegenständlichen.

Credo: Über Kubismus, Surrealismus und Abstraktion zur eigenen persönlichen Aussage zu gelangen.

Im Rahmen der Ausstellung „DDR-Kunst“ wurden schon einige Bilder von Inge Feilcke-Volbrecht gezeigt. Nun bietet das Torhaus eine Einzelausstellung mit den Werken dieser besonderen Künstlerin an.

Dauer der Ausstellung: 19. Februar – 26. März 2023

Öffnungszeiten: samstags von 14-17 Uhr (außer 18. März), sonntags von 11-17 Uhr

Flötenspiel

Frühstück im Freien

Kreuzigung

Tanz am Eiffelturm

Tanzende

 

Apr
14
So
2024
50 Nationen – 50 Geschichten – Die ganze Welt in einer Schule
Apr 14 um 11:30 – Mai 12 um 17:00

Die Projektgruppe “Wir sind Poppenbüttel” (v. l.): Christian Tuchtfeldt, Virginia Umbelina Maximiliana Talmon Motta, Jannika Hünerbein, Mobina Tawakoli, Raquel Pinto Goes Baptista Lopes und Nilgül Aydogan (c) Kim Dresewski

Warum Nilgül weinen musste, Daniyal in Palästina leben und Abdul hier bleiben will: Fünf Schülerinnen haben ihre Mitschüler interviewt.

Wir freuen uns, ein ganz besonders Projekt in unseren Räumen anzubieten!

Christian Tuchtfeldt, der seit knapp einem Jahr aktiv an der Stadtteilschule Poppenbüttel ist, erfuhr, dass an der Schule Schüler und Schülerinnen aus 66 verschiedene Nationalitäten lernen. Er hatte die Idee, sie zu interviewen und ihren Weg nach Poppenbüttel zu beschreiben.

Für dieses Projekt konnte er fünf Schülerinnen begeistern, die ihre Mitschüler 9 Monate lang interviewt und photographiert haben.
Ziel des Projektes ist es, den jungen Menschen Gesichter und eine Stimme zu geben.
Dabei sind 50 Portraits und Interviews entstanden, die vom 14. April bis zum 12. Mai in unseren Räumen zu sehen sein werden.

Ziel des Projektes ist, den jungen Menschen zu zeigen, dass sie willkommen sind und dass sie nicht allein sind. Es ist ein Plädoyer gegen Rassismus und Diskriminierung, und es ist eine Aufforderung, sich für seine Mitmenschen und ihre Geschichten zu interessieren. Jeder „Flüchtling“ ist eine individuelle Person mit einer eigenen Geschichte.
Das zeigt diese Ausstellung auf sehr eindrucksvolle Weise.

Vernissage: Sonntag, 14. April, 11.30 Uhr
Herr Tuchtfeldt und die Mädchen der Gruppe „Wir sind Poppenbüttel“ werden an diesem Vormittag ihr Projekt vorstellen.
Anschließend ist die Ausstellung während unserer Veranstaltungen sowie in der Öffnungszeit unserer Geschäftsstelle dienstags, 10-12 Uhr und donnerstags, 16-18 Uhr geöffnet, nach Absprache auch außerhalb dieser Zeiten.

Eintritt frei

Die Teilnehmer des Schulprojekts an der Hamburger Stadtteilschule Poppenbüttel (im Uhrzeigersinn von links oben): Mobina (18 aus Afghanistan), Jannika (19 aus Sasel), Gina (17 aus Brasilien), Raquel (18 aus Portugal) und Nilgül (19 aus der Türkei). © Stadtteilschule Poppenbüttel | Stadtteilschule Poppenbüttel